Das Konzept hinter unserer Arbeit
Die Konzeption des Studierendensurveys geht auf zwei Quellen zurück: Eine Grundlage sind die Ansätze zur Erstellung sozialer Indikatoren und zur gesellschaftlichen Dauerbeobachtung, wie sie in den 1970er Jahren initiiert und entwickelt wurden. Eine weitere Grundlage bilden Forschungen zur Hochschulsozialisation und zur Qualifikation von Hochschulabsolventen, zum Teil im internationalen Vergleich.
Der Studierendensurvey ist eingebettet in Bemühungen zur "Leistungsmessung" im Hochschulbereich. Als Gegenstand solcher Leistungsmessung sind sechs Bereiche anzuführen:
- Effizienz
des Studiums: zum Beispiel Organisation der Lehre, Studienabbruch, Studiendauer, Studienmotivation und -strategien
- Qualifikation
und Studienertrag: zum Beispiel Praxisbezug, Prüfungen, Anforderungen, Erwerb von Fachwissen und allgemeinen Kompetenzen
- Evaluation
und Studienqualität: zum Beispiel Anforderungen im Fachstudium, Beurteilung der Lehrsituation, Kontakte im Studium, Beratung und Betreuung im Studium
- Sozialisation
und Orientierungen: zum Beispiel Wissenschaftsorientierung, berufliche Werte, politische Partizipation und Verantwortung
- Selektion
und soziale Chancen: zum Beispiel Hochschulzugang, wissenschaftlicher Nachwuchs, Chancen von Studentinnen
- Platzierung
der Absolventen: zum Beispiel berufliche Aussichten, Übergang auf den Arbeitsmarkt, berufliche Flexibilität
Im Mittelpunkt des Studierendensurveys stehen Fragen zur Beurteilung der Studienverhältnisse und Lehrangebote an Hochschulen. Damit wurde bereits frühzeitig eine Evaluation der Lehrsituation und Studienqualität eingeleitet. Sie wurde aber nicht als modisch gewordenes "Hochschul-Ranking" angelegt, sondern als differenzierte Auskunft über Studienfächer (wie z.B. Medizin, Rechtswissenschaft, Geistes- und Ingenieurwissenschaften) oder spezielle Hochschuleinrichtungen (wie die Studienberatung).
Außerdem sollen anhand des Studierendensurveys Problemzonen des Studiums und der Hochschulen erkennbar werden: wie die "Überfüllung" mancher Studiengänge, die geringe Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden, die Erwerbstätigkeit der Studierenden oder die erwarteten Berufsaussichten. Zugleich sollte eine Diagnose ihrer Folgen für die Studienbewältigung sowie eine Klärung des Einflusses durch verschiedene Faktoren möglich sein.