Incentivierungsstudie 2019
Studierendenbefragungen sind für die Studierenden- und Hochschulforschung sowie für das Qualitätsmanagement der Hochschulen von besonderer Bedeutung, da sie eine wichtige Datengrundlagen für die Untersuchung von studentischen Erfahrungen, Ansichten und Bewertungen liefern. Neben den wissenschaftlichen Forschungsfragen sind damit auch ganz konkrete und praktische Anwendungen verbunden, zum Beispiel wenn es um die Verbesserung der Lehr- und Studienqualität geht. Im letzten Jahrzehnt hat sich die Teilnahmebereitschaft der Studierenden an solchen Befragungen drastisch verschlechtert. Daher sind viele Überlegungen zu Anreizsysteme erörtert worden, mit denen Studierende zu einer Teilnahme bewegt werden können. In der Forschung wurden hierzu unterschiedliche Studien durchgeführt, die vor allem die Auswirkung von monetären Anreizen untersucht haben. Eine eher neuere Forschungsrichtung stellen Spenden als Anreize dar. Hierbei erhalten die Teilnehmer keine direkte monetäre Gegenleistung, sondern können einen bestimmten Betrag, der vom Projekt jedem Teilnehmer zur Verfügung gestellt wird, an eine gemeinnützige Organisation spenden.
In der Incentivierungsstudie 2019 wurde diese Fragestellung überprüft, ob und inwieweit der Anreiz, eine Spende an gemeinnützige Organisationen leisten zu können, Auswirkungen auf die Teilnahmebereitschaft von Studierenden zu Befragungen hat. Dazu wurde in der Studierendenbefragung des Qualitätsmanagements der Universität Konstanz („Sag‘s uns“ 2019) den Studierenden in vier Treatmentgruppen (0,5 / 1 / 2,5 / 5 Euro) die Möglichkeit gegeben, bei Teilnahme eine von sieben gemeinnützigen Organisationen einen bestimmten Betrag spenden zu können. Zusätzlich gab es eine Kontrollgruppe ohne die Möglichkeit zur Spende. Die gesammelten Beträge aller Teilnehmer sollen dann im Namen der Studierenden an die entsprechenden Organisationen überwiesen werden.
Erste Ergebnisse wurden im November an der Universität Konstanz vorgestellt (Reaktionen dazu siehe hier). Ausführliche Ergebnisse werden derzeit aufbereitet und sollen in Bälde publiziert werden.