2022

Mitteilungen

  • Willkommen Dr. Lena Rose!
    Die AG Ethnologie mit Schwerpunkt politische Anthropologie heißt Dr. Lena Rose herzlich als wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Judith Beyer willkommen! Dr. Rose ist Expertin für Politik-, Rechts- und Religionsethnologie.
    Dr. Lena Rose arbeitet zu Migration, Asylrecht und -politik, religiösen Minderheiten, Globalisierung und transnationalen religiösen Netzwerken mit geographischen Schwerpunkten auf Europa und dem Nahen und Mittleren Osten. Im Wintersemester 2022/23 wird sie den englischsprachigen Kurs "Critical Human Rights" im Master Ethnologie und Soziologie sowie einen Einführungskurs zu Haupttexten der Ethnologie im Bachelor Soziologie geben.
    Hier kommen Sie zu Dr. Lena Roses Seite.
  • Lehrpreis für Judith Beyer
    Judith Beyer, Professorin für Ethnologie mit dem Schwerpunkt Politische Anthropologie an der Universität Konstanz, erhält den diesjährigen Tina-Ulmer-Lehrpreis, der herausragende Verdienste und innovative Leistungen in der Lehre würdigt. In den letzten Jahren leitete sie beispielsweise Forschungsprojekte von Studierenden der Ethnologie und Soziologie in der Stadt Konstanz und realisierte einen interaktiven Workshop, bei dem Studierende und Staatenlose gemeinsam über das Thema Staatenlosigkeit diskutierten. Die Veranstaltung wurde durch den Teaching-Innovation-Fund der Universität Konstanz gefördert.
    Beyer verschränkt ihre Lehrveranstaltungen so weit wie möglich mit ihren Forschungsthemen und vermittelt SeminarteilnehmerInnen Einblicke in die konkrete Forschungspraxis, sodass diese schon früh Vorstellungen von ethnologischer Datenerhebung entwickeln können. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, die mir persönlich sehr viel bedeutet“, erklärt die Wissenschaftlerin. „Ich verstehe sie auch als eine Auszeichnung der Ethnologie als ‚kleinem Fach‘ bei uns an der Universität Konstanz.“
    Gelangen Sie hier zur offiziellen Pressemitteilung der Universität Konstanz.

Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit

  • Radiointerview mit Dr. Jon Schubert
    Dr. Jon Schubert wurde in der slowenischen Radiosendung „Radio Student FM89.3“ zur angolanischen Politik interviewt.
    Er skizzierte kolonialpolitische Entwicklungen im Land und informierte über die 27-jährige Präsidentschaft von José Eduardo dos Santos. In der Bevölkerung, so Schubert, beginnt die jüngere Generation ab 2011 die infrastrukturelle Unterversorgung in vielen Sektoren anzuprangern. Auch mit der darauffolgenden Präsidentschaft von João Lourenço führen politische Versäumnisse zu einer Stagnation der wirtschaftlichen Entwicklung für das Land und damit für die angolanische Bevölkerung.
    Gelangen Sie hier zum vollständigen Interview mit Dr. Jon Schubert. [Audio auf Slowenisch und Englisch].
    Gelangen Sie hier zur Seite von Dr. Jon Schubert.
  • Neue Publikation von Prof. Dr. Beyer: Nationalismus oder Terrorismus?
    In dem Artikel: „Nationalismus oder Terrorismus? Das Beispiel des burmesischen Mönchs Wirathu“ im Band „Terrorismus im 21. Jahrhundert. Perspektiven. Kontroversen. Blinde Flecken“ der Bundeszentrale für politische Bildung informiert Prof. Dr. Judith Beyer über den Buddhismus in Myanmar und dessen zentrale Stellung in gesellschaftlicher, politischer und militärischer Perspektive. Sie beschreibt den Fall des einflussreichen buddhistischen Mönches Wirathu, der an der noch immer präsenten Diskriminierung und Legitimierung von Gewalttaten gegenüber der Bevölkerungsgruppe der muslimisch-gläubigen Rohingya beteiligt war.
    Beyer definiert Wirathu als Ethnonationalist und skizziert die Position religiöser Zugehörigkeit im Land Myanmar im Kontext von Konflikten. Weiterhin macht sie klar, dass „die Ursachen dafür […] weniger in den Quellentexten der jeweiligen Religionen oder in den Biografien von Individuen zu finden [sind], sondern in den historischen und aktuellen politischen Kontexten, in denen Religion und Ethnizitat als Argumente von Akteuren ins Feld geführt werden, um Gewalttaten gegen Minderheiten zu rechtfertigen“ (Beyer 2021: 333). Der Mönch Wirathu wurde im November 2020 aufgrund der Anstiftung zu Aufruhr inhaftiert. Gerüchten zufolge soll er nach dem Militärputsch am 01. Februar 2021 vom Militär freigelassen worden sein, dies ist jedoch nicht belegt.
    Gelangen Sie hier zum Band: "Terrorismus im 21. Jahrhundert. Perspektiven. Kontroversen. Blinde Flecken" auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung.
    Der 488 Seiten fassende Band kann dort für 7 Euro bestellt werden.
  • Myanmar vor dem Internationalen Gerichtshof
    Judith Beyer schreibt zum Erscheinen des myanmarischen Militärs vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag am 21. Februar 2021 und erklärt die Hintergründe sowie die Implikationen der Zusammenkunft.
    Auf der Plattform Allegra Lab erörtert Prof. Dr. Judith Beyer die Hintergründe des Falls Gambia vs. Myanmar am Internationalen Gerichtshof sowie dessen Stilllegung nach dem Militärputsch im Februar 2021. Unter Bezugnahme auf die katastrophale humanitäre Situation der myanmarischen Bevölkerung, die zivile Widerstandsbewegung (CDM) und das National Unity Government (NUG), die seit dem versuchten Putsch gegen das Militär kämpfen, erklärt Beyer, dass der Fall Gambia vs. Myanmar, der Myanmar der Missachtung der UN-Völkermordkonvention von 1948 anklagt, vom Militär nun missbraucht wird, um international die Stellung als Repräsentant des Landes Myanmar zu erlangen. Beyer sieht den Internationalen Gerichtshof in der Verantwortung diese ethische, politische und juristische Verfehlung zu verhindern.
    Gelangen Sie hier zum englischsprachigen Artikel „Who gets to be ‘Myanmar’ at the ICJ?“ auf Allegra Lab.
    In der TAZ wurde am 21.02.2022 ein Kommentar von Judith Beyer in deutscher Sprache veröffentlicht: „Der IGH der UNO erkennt das Militär Myanmars indirekt an, sagt die Konstanzer Ethnologin Judith Beyer“.
  • New peer reviewed article on expert activism.
    Judith Beyer has published a peer-reviewed article in the journal Dialectical Anthropology on "The common sense of expert activists: practitioners, scholars, and the problem of statelessness in Europe".
    In her article, Judith Beyer argues against a theoretical reductionism that regards expertise and activism as two essentially different and mostly separate endeavors, and put forward the concept of the “expert activist.” Unpacking what she calls  the “practitioner–scholar dilemma,” she shows that in their effort to end statelessness, “practitioners” take a reformist route that aims at realizing citizenship for the stateless, while “scholars” are open to a more revolutionary path that contemplates the denaturalization and even the eradication of the state. By drawing on Gramsci, she suggests that the impasse the group encounters in their work might relate more to the structural constraints imposed by the state within or against which they operate than to the problem of statelessness they are trying to solve. This article contributes to a body of emergent work in anthropology that explores the intersection of scholarly expertise and activism.
    The article is open access.
  • Article on Law in Edited Volume
    Judith Beyer published a chapter on „Law“ in Central Asia: Contexts for Understanding -- the most comprehensive introduction to the region available for students and general readers alike“. The book came out with the University of Pittsburgh Press.
    Get more information on the edited volume "Central Asia. Contexts for Understanding" here.
  • Blogeintrag von Judith Beyer
    Judith Beyer hat den Eintrag „Statelessness, expert activists and the ‘practitioner-scholar dilemma’” auf dem “Critical Statelessness Studies Blog” der University of Melbourne publiziert.
    Judith Beyer beschreibt und analysiert ein zentrales Charakteristikum vieler „expert-activists“ [Personen, die zugleich als Expert:innen sowie Aktivist:innen agieren], die im Feld der Staatenlosigkeit arbeiten: sie sind mit einem „Praktizierende:r-Wissenschaftler:in-Dilemma“, so Beyer, konfrontiert. Obwohl sie häufig Disziplingrenzen überschreiten und in ihren Handlungsfeldern wissenschaftliche mit aktivistischer Arbeit kombinieren, positionieren sie sich selbst auf einer Seite dieser virtuellen Differenzierung zwischen Wissenschaftler:in und Aktivist:in. Unter Bezugnahme auf Gramsci, argumentiert Beyer, dass das „Praktizierende:r-Wissenschaftler:in-Dilemma“ seinen Ursprung in der Art und Weise hat, wie das staatliche System Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Thema der Staatenlosigkeit strukturiert. Sie sieht eine neu entstehende Gruppe von „expert-activists“ befähigt, dieses Dilemma zu überwinden.
    Lesen Sie den vollständigen Blogeintrag “Statelessness, expert activists and the ‘practitioner-scholar dilemma’”.

Vorträge und Workshops

  • Vortrag von Prof. Beyer an der Università di Napoli
    Prof. Dr. Judith Beyer wird am 23. Juni 2022 um 14.30 Uhr einen Vortrag zum Thema "Crisis, Activism and Kom’iuniti. The New Feminist Movement in Kyrgyzstan" an der Universität Neapel im Rahmen der Konferenz "Explaining Crisis beyond Chaos: the Middle East and North Africa in Global Change" halten.
    Der Vortrag von Prof. Dr. Judith Beyer ist teil des Panels N° 17: "Lifeworlds Amidst Permanent Chaos and Durable Crises: Experience, "Morality and Knowledge across the Broader Middle East and Islamic World".
    Gelangen Sie hier zum vollständigen Konferenzprogramm. Die Ankündigung des Vortrags von Prof. Beyer finden Sie auf Seite 10.
  • Workshop: Staatenlosigkeit - Ein Dialog
    Am 11. und 12. Juli 2022 wird der Workshop "Staatenlosigkeit. Ein Dialog" stattfinden, der von Prof. Dr. Judith Beyer und Jessica Schmieder, M.A. organisiert wird und Teil einer Lehrveranstaltung im Master Ethnologie und Soziologie ist.
    In dem Workshop "Staatenlosigkeit. Ein Dialog" werden Studierende des Masters Ethnologie und Soziologie gemeinsam mit Personen, die beispielsweise über aktivistische Arbeit mit dem Thema der Staatenlosigkeit verbunden sind, diskutieren.
    Gelangen Sie hier zur Ankündigung des Workshops, der im Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung (ZKF) stattfinden wird.
  • Treffen der DGSKA Arbeitsgruppe Religionsethnologie in Konstanz
    Das Mid-Term Treffen der DGSKA Arbeitsgruppe Religionsethnologie: "Religious Diasporas - Religion and Politics" findet vom 13-14 Oktober 2022 in der Bischofsvilla Konstanz statt.
    Die neu gegründete AG Religionsethnologie der DGSKA hält ihr Mid-Term Treffen an der Universität Konstanz zu den Themen "Religious Diasporas" und "Religion and Politics". Beginn ist Donnerstag, der 13.Oktober um 17 Uhr mit einer keynote von Johannes Quack (Universität Zürich) zu "How to Conceptualize an Introductory Course on the Academic Study of Religion". Am Freitag, 14. Oktober von 9-13 Uhr hören wir Vorträge der Teilnehmenden. Dies ist ein Netzwerk-Treffen und alle Interessierte sind herzlich willkommen (mit Voranmeldung aus Platzgründen). Bitte gerne bei Lena Rose (lena.rose@uni-konstanz.de) melden, um das Programm einzusehen und an dem Workshop teilzunehmen, oder um auf den Verteiler der AG gesetzt zu werden!