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similarity

 Kirsch, Thomas G. 2015. Verfängliche Ähnlichkeiten innerhalb und außerhalb der Ethnologie. In Ähnlichkeit. Ein kulturtheoretisches Paradigma, edited by Bhatti, Anil & Dorothee Kimmich. Konstanz: Konstanz University Press, 277-305.

"Bei den Diskursen und Praktiken der Kriminalitätsprävention in Südafrika kommen Ähnlichkeitsannahmen zum Tragen, anhand derer potentielle Missetäter identifiziert, gesellschaftlich (re)integriert oder abgesondert werden sollen. In anderen Worten: Als ›interne Andere‹ der südafrikanischen Gesellschaft werden (potentielle) Missetäter nicht als absolut identisch mit den Mitgliedern der Mehrheitsgesellschaft klassifiziert; zugleich gelten sie aber auch nicht immer oder in jedem Identitätsaspekt als absolut different von ihnen. Vielmehr hängt die praktische Ausgestaltung kriminalitätspräventiver Maßnahmen für die darin involvierten mehrheitsgesellschaftlichen Akteure von der Frage ab, ob und in welcher Hinsicht sie die Existenz von Ähnlichkeiten zwischen sich selbst und den (potentiellen) Missetätern voraussetzen. Die ethnologische Analyse solche Ähnlichkeitsannahmen macht eine Beschäftigung mit der Frage notwendig, in welcher Weise die Ethnologie selbst bestimmten Formen des Denkens in Ähnlichkeiten anhängt. Im ersten Teil des Artikels wird folglich ein Exkurs in die Geschichte der Ethnologie unternommen. Die hierbei gewonnenen Einblicke in zwei unterschiedliche Modalitäten des Ähnlichkeitsdenkens gehen im zweiten Teil in die Analyse des ethnographischen Materials ein."