Myanmar vor dem Internationalen Gerichtshof
Judith Beyer schreibt zum Erscheinen des myanmarischen Militärs vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag am 21. Februar 2021 und erklärt die Hintergründe sowie die Implikationen der Zusammenkunft.
Auf der Plattform Allegra Lab erörtert Prof. Dr. Judith Beyer die Hintergründe des Falls Gambia vs. Myanmar am Internationalen Gerichtshof sowie dessen Stilllegung nach dem Militärputsch im Februar 2021. Unter Bezugnahme auf die katastrophale humanitäre Situation der myanmarischen Bevölkerung, die zivile Widerstandsbewegung (CDM) und das National Unity Government (NUG), die seit dem versuchten Putsch gegen das Militär kämpfen, erklärt Beyer, dass der Fall Gambia vs. Myanmar, der Myanmar der Missachtung der UN-Völkermordkonvention von 1948 anklagt, vom Militär nun missbraucht wird, um international die Stellung als Repräsentant des Landes Myanmar zu erlangen. Beyer sieht den Internationalen Gerichtshof in der Verantwortung diese ethische, politische und juristische Verfehlung zu verhindern.
- Gelangen Sie hier zum englischsprachigen Artikel „Who gets to be ‘Myanmar’ at the ICJ?“ auf Allegra Lab.
- In der TAZ wurde am 21.02.2022 ein Kommentar von Judith Beyer in deutscher Sprache veröffentlicht: „Der IGH der UNO erkennt das Militär Myanmars indirekt an, sagt die Konstanzer Ethnologin Judith Beyer“.