"Leben mit der Kohle". Frauen im Lausitzer Bergbau
laufendes Film- und Forschungsprojekt, finanziell unterstützt durch das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung (ZKF) und der Dr. August und Annelies Karst Stiftung der Universität Konstanz
Das Projekt beschäftigt sich mit den affektiven und emotionalen Dimensionen des seit den 1990er Jahren anhaltenden Strukturwandels im Lausitzer Revier. Im Fokus stehen Frauen unterschiedlichen Alters, die schon lange im Bergbau tätig sind oder waren, sowie ihre vielschichtigen Beziehungen zur „Kohle“ und der durch diese geschaffenen und sich stets verändernden Landschaften und Sozialräume.
Ich erforsche dabei affektive Bezugnahmen zum Bergbau anhand: a) der Bedeutung von Arbeit für die Biografien und Soziabilitäten in der Region; b) der Bergbautechnologien und der durch den Bergbau geschaffenen Landschaften; c) der diskursiven Vereinnahmungen und Veränderungen „der Kohle“ in Gesellschaft und Politik entlang der Lebensgeschichten dieser Frauen („Motor der DDR-Wirtschaft“, technologischer Fortschritt sowie wirtschaftliche Unabhängigkeit und Sicherung des Lebensstandards nach der Wiedervereinigung bis hin zum aktuellen diskursiven und politischen Umgang mit dem Kohlebergbau).
Dabei erarbeite ich, wie diese emotionalen und affektiven Beziehungen zum Bergbau vor dem Hintergrund der vielfältigen biographischen Brüche und Neufindungen auch ein Gefühl der Handlungsermächtigung - Agency - beinhalten – sowohl im Hinblick auf individuelle Lebensprojekte als auch im Hinblick auf eine kollektive Zukunftsgestaltung der Region, ihrer Landschaften und Sozialitäten.